Gründung

Logo Alame Kaffee

Im Sommer 2011 wurden wir im Rahmen unserer Oberstufentage durch einen Vortrag von Magdalena Bächtle zum ersten Mal mit dem Thema "Schülerfirma" konfrontiert. Wir fanden diese Idee so gut, dass wir auch ein Schülerunternehmen gründen wollten. Als Name wählten wir "ALAME", was äthiopisch ist und "Planet" oder "Erde" bedeutet. Spontane Unterstützung bekamen wir von einigen Lehrern und Eltern, so dass wir im Herbst 2011 mit dem Kaffeehandel beginnen konnten.

 

 

 

Magdalena Bächtle hat sich an der Waldorfschule in Prien in ihrer Jahresarbeit mit dem Thema des Aufbaus einer Waldorfschule in Äthiopien auseinandergesetzt und war tatkräftig bei der Umsetzung in Finks Hawzien besteiligt.

Weitere Infos:

WOW-Day: Hier kommt Eure Hilfe an - Äthiopien: Brot und Milch

Äthiopien: Zur Heuschreckenplage kommt die Corona-Krise


Aktivitäten

Neben dem regulären Verkauf von ALAME-Kaffeepäckchen in der Schule, waren wir auch an verschiedenen größeren Ereignissen dabei, um Kaffee auszuschenken . Unser erster Auftritt war der Adventsbasar 2011. Danach folgten weitere Events, wie der "Tag der offenen Tür" der Schule und des Kindergartens Samenkorn. Außerdem waren wir 2012 und 2013 auf der Schülerfirmenmesse in Fürth, wo wir ebenfalls Kaffee verkauften und ausschenkten.


Strukturierung

Alame Gruppenfoto

 

 

 

Auf dem Bild sind die Gründer-Mitglieder der Schülerfirma Alame zu sehen.

Unsere Schülerfirma ist in fünf Abteilungen aufgeteilt:

Technische Leitung (Inventur, Inventar)
Verwaltung (Arbeitsstunden, Tagesordnung, Protokolle)
Öffentlichkeitsarbeit (Außenwirkung, Gestaltung)
Finanzen (Zahlungsverkehr, Ausgaben und Einnahmen, Investitionen)
Organisation Veranstaltungen (Aufgaben verteilen)


Wohin wir spenden

Karte Äthiopien Äthiopien Äthiopien2 Athiopien Äthiopien

Der Reinerlös, den wir durch unseren Kaffeeausschank und Kaffeehandel erwirtschaften, spenden wir an Waldorf-Einrichtung in Finks Hawzien, Athiopien. Unter dem Motto "Bildung zur Selbsthilfe" besteht dort seit 2006 ein Waldorfkindergarten und seit 2014 eine Waldorfschule. Zunächst gab es nur die Klassen 1- 4. Im Oktober 2019 wurden 2 weitere Klassen und ein neues Schulgebäude eröffnet. Nun gab es schon 240 Kinder, die dort zur Schule gehen konnten! Inzwischen gibt es 8 Klassen und Chemie- und Physikräume. Auch Medienräume wurden aufgebaut und eine Berufsschule ist angedacht. Eine Bäckerei mit Ausbildungsmöglichkeit ist schon vorhanden. Außerdem will man die Erwachsenenbildung, die seit dem Jahr 2011 angeboten wird, ausbauen. Heute können immer noch über 40 % der Äthiopier weder lesen noch schreiben. (https://www.finkshawzien.com)


Unsere Idee - der Kreislauf

Der Kaffeehandel ist ein wichtiger Überlebensfaktor vieler Menschen in Äthiopien. Leider nutzen das viele große Firmen aus und drücken die Kaffeepreise stark, denn die Bäuerinnen und Bauern sind von den Firmen abhängig, solange es keine Alternative gibt. Wegen der harten Arbeit und den mangelnden Bildungsmöglichkeiten können viele Kinder nicht zur Schule gehen, aber auch viele Erwachsene können sich nicht fortbilden. Eine Folge ist, dass die meisten Menschen dort wenig Umweltbewusstsein haben. Es wird sehr viel unnötiger Müll produziert und giftige Abwässer werden direkt in Seen und Flüsse geleitet. Außerdem können heute immer noch über 40 % der Äthiopier weder lesen noch schreiben.

Die Grundidee unseres Projektes ist es, einen Kreislauf aufzubauen, der die Menschen in Äthiopien mit unseren Kunden verbindet. Wir wollen, dass alle Beteiligten wirklich vom Kaffeehandel profitieren, auch die Bäuerinnen und Bauern. Deswegen kaufen wir unseren Kaffee von Kaffeeröstereien, die den Bäuerinnen und Bauern einen fairen Preis zahlen. Die Röster, die wir persönlich kennen, prüfen die Qualität der fertigen Bohne und zahlen einen entsprechend hohen Preis dafür. Für diese Qualität ist es z. B. entscheidend, ob die Kaffeepflanze im Schatten anderer Bäume gewachsen ist. Dies setzt voraus, dass sie im Regenwald wachsen muss und nicht auf Monokulturen angebaut werden darf. Gleichzeitig wird dadurch der Regenwald geschützt, weil er gebraucht wird. Außerdem ermittelt der Röster den Kaffeepreis anhand der geleisteten Arbeit der Bäuerinnen und Bauern. Diese kann er ebenfalls am Geschmack der Bohne ermitteln, und zwar folgendermaßen:

Die Kaffeepflanze trägt gleichzeitig Blüten und unreife, reife sowie überreife Früchte. In der konventionellen Produktion reißt eine Erntemaschine in einer Ernteperiode alle Früchte - ob reif oder nicht - vom Strauch. Wenn sich der Arbeiter aber viel Mühe gibt, geht er ungefähr acht Mal zur Pflanze und pflückt von Hand nur die reifen Kirschen, was einen besonders guten Geschmack garantiert. Auf diese Weise gewährleisten wir nicht nur fair gehandelten, sondern auch geschmacklich sehr hochwertigen Kaffee.

Außerdem kämpfen wir mit unserer Firma gegen das Problem der mangelnden Bildung an, weil wir glauben, dass nur Bildung einem Entwicklungsstaat wie Äthiopien langfristig weiterhelfen kann. Einerseits haben die Bauern jetzt durch die fairen Preise mehr Geld, um sich Bildung leisten zu können. Andererseits unterstützen wir mit unserem Erlös eine Waldorfeinrichtung in Äthiopien (siehe auch "Waldorfeinrichtung Hawzien"). Um noch mehr Geld nach Äthiopien geben zu können, arbeiten wir alle ehrenamtlich und zahlen keine Löhne an uns aus. Wir selbst profitieren dadurch, dass wir beim Arbeiten sehr viel lernen.


Ausblick

Unsere Schülerfirma erhält ihre Einnahmen hauptsächlich durch den Ausschank von Kaffee. Der Verkauf von Kaffee ist ein kleiner Teil der Einnahmen.

Seit der Coronazeit hat sich die Alame Gruppe aufgelöst, da kein Kaffee- Ausschank mehr möglich war und die meisten Mitarbeiter*innen in die 12. Klasse oder Abschlussklassen gewechselt haben. In diesen Klassen ist nur noch wenig Zeit für zusätzliche Aufgaben, so dass die meisten der Schüler*innen nun nicht mehr dabei sind.

Wir haben daher die Schülerfirmen zusammengeführt und schenken Kaffee über die Schülerfirma Upendo Tamu aus.